Im Jahr 2012 gründeten wir die Linsengerichter Baumschule, die seit dem im Nebenerwerb betrieben wird. Wir waren und sind überzeugt, dass auch eine Baumschule naturverträglich geführt werden kann. Aus diesem Grund bewirtschaften wir unsere Quartiere ökologisch. Ohne den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden wollen wir einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt der Bodenlebewesen, der Insekten, der Vögel und anderer Kleinlebewesen leisten. Dazu zählte auch die Entscheidung, heimische Wildgehölze anzubauen und anzubieten. Mit diesen geben wir den Käufern die Möglichkeit, Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten für die heimische Insekten- und Vogelwelt zu schaffen, die unter dem Verlust naturbelassener Flächen wie Ackerränder, Wildblumensäume und Hecken in unserer modernen, durch konventionellen Ackerbau veränderten Kulturlandschaft leidet.
Nach vier Jahren ökologischer Bewirtschaftung haben wir dieses Ziel erreicht. Seit Anfang 2015 sind wir Mitglied im Bioland-Verband.
Ein besonderes Gewicht legen wir auf den Anbau und Verkauf von alten Obstsorten. Der Schwerpunkt liegt auf dem Anbau hessischer und unterfränkischer Lokalsorten.
Durch die wertvolle Arbeit des Pomologenvereins konnten diese – zum Teil sehr seltenen – Obstsorten am Leben erhalten werden. Seit 2012 sind wir Mitglied dieses Vereines.
Im ersten Jahr wurden ca. 700 Obstunterlagen und einige Wildrosen und Wildsträucher aufgepflanzt.
Die Reihen wurden von Hand gehackt und gepflegt. Im Sommer wurden die ersten seltenen Sorten veredelt. Es dauerte einige Kulturjahre, bis die ersten Obstbäume verkaufsfertig waren.
Heute, nach 4 Jahren ökologischer Bewirtschaftung und einjähriger Mitgliedschaft im Biolandverband sind wir sehr froh, diesen Weg gegangen zu sein, der vor allem anfangs sehr mühselig war.
Viele Arbeitsschritte, die im konventionellen Baumschulanbau üblich sind, können so nicht durchgeführt werden. So legen wir zum Beispiel beim Pflanzenschutz Wert auf größtmögliche Schonung von Nützlingen, da diese sehr zur Dezimierung von Schadinsekten beitragen. Verwendet werden – wenn erforderlich – nur im Biolandanbau zugelassene Pflanzenschutzmittel. Die Reihen werden möglichst bodenschonend bearbeitet. Der Bewuchs zwischen den Pflanzen wird von Hand entfernt.
Größere Freiflächen werden mit Gründüngung oder einjährigen Untersaaten wie Klee eingesät. Kapuzinerkresse und Ringelblumen sorgen für Abwechslung und fördern die Gesundheit der Kulturpflanzen.
Urgesteinsmehl stärkt und kräftigt die Pflanzen und schützt vor Pilzerkrankungen. Die windexponierte Lage sorgt dafür, dass die Pflanzen gut abtrocknen und Pilzerkrankungen keinen guten Nährboden haben.
Es werden bewusst keine Zusatzbewässerungen der Obstbäume durchgeführt um das Wurzelsystem zu kräftigen.
Der Einsatz von schweren Maschinen wird stark begrenzt.
In einem Teilbereich der Baumschule wurden Wildblumen eingesät, die den Fluginsekten, darunter Wildbienen und Schmetterlingen Nahrung bieten. Die Wiese wird nur einmal im Frühjahr gemäht, um als Winterschutz der Tierwelt zu dienen. Ergänzend dazu errichteten wir Greifvogel Sitzjulen, hängten Nistkästen für Singvögel auf und stellten Insektenhotels auf.
Um die von uns angebauten Sorten auch geschmacklich kennenzulernen, pflanzten wir 2016 Buschbäume diverser Sorten auf unserem Gelände.
Mittlerweile besuchen uns häufig auch Jugendgruppen verschiedener Naturschutzverbände, um die Baumschule zu besichtigen oder Wildblumen zu bestimmen.
Wir würden uns auch über Ihren Besuch freuen. Vereinbaren Sie gerne einen Termin mit uns.